Schmerz & Training bei Schmerzen

Bei Bewegung macht’s nicht schlimmer, beschäftigen wir uns monatlich mit Themen rund um Krafttraining und Entspannung. Einmal als Solo-Folge mit mir, nichtsdestotrotz lade ich immer wieder spannende Menschen ein, die ehrlich darüber sprechen, wie sie Training gut oder weniger gut in ihren Alltag integrieren, weil wir doch immer denken, die anderen bekommen alles immer einfach so hin. Vielleicht hören wir bei dem ein oder anderen, dass das gar nicht so ist.

Inhalt

Was ist überhaupt Schmerz?

Laut Definition der International Association for the Study of Pain ist Schmerz ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder potentiellen Gewebeschädigung einhergeht oder einer solchen ähnelt. Schmerz ist auf jeden Fall ein sehr komplexes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das man irgendwie vermeiden möchte. Und die Definition ist tatsächlich seit vielen, vielen Jahren gültig und beschreibt Schmerz sehr allgemein. Grob gesagt gibt es zwei verschiedene Schmerzarten. Wir haben einmal den akuten Schmerz, der durch eine Verletzung oder eine Krankheit eintritt und von relativ kurzer Dauer ist. Dann gibt es noch den chronischen Schmerz, der mehr als drei Monate anhält. Chronischer Schmerz kann nicht nur körperliche, sondern auch psychische Ursachen haben. Schmerz ist zunächst ein Warnsignal von unserem Körper. Das bedeutet, der Körper will uns informieren, dass etwas passiert oder passiert ist. Schmerz an sich ist also nicht unbedingt etwas Schlechtes. Da wir jedoch im Laufe unseres Lebens immer wieder Schmerzen erfahren, können Schmerzen auch emotionale Komponenten haben. Wenn ich zum Beispiel eine Migräne bekomme, habe ich nicht nur Schmerzen, sondern verbinde diese auch mit Situationen, in denen ich vielleicht Termine absagen musste oder Verabredungen hatte. So nehme ich irgendwann nicht nur den Schmerz wahr, sondern bringe auch meine Erfahrungen ein, die über Jahre gewachsen sind.

Wie entsteht Schmerz?

Schmerz wird von den Nozizeptoren vermittelt, das sind Nervenzellen, die auf Reize wie Druck, Hitze oder Chemikalien reagieren. Die Schmerzinformation wird dann über das Rückenmark ins zentrale Nervensystem geleitet, wo die Schmerzempfindung ankommt und modelliert wird. Biologische, psychische und soziale Faktoren beeinflussen die Schmerzwahrnehmung.

Es gibt verschiedene Charakteristika von Schmerz, wie Dauer, Qualität, Ort, Ursache und Umstände. Zum Beispiel, wenn ich kürzlich gestürzt bin, war es nicht nur der Schmerz selbst, sondern auch die Situation, dass Menschen dabei waren. Das bedeutet, ich hatte möglicherweise auch Gefühle wie Peinlichkeit. Schmerz ist also nicht nur das unmittelbare Schmerzempfinden, sondern umfasst viele Faktoren, die um den Schmerz herum existieren.

Schmerzen können aus verschiedenen Gründen entstehen, wie durch Verletzungen, Entzündungen von Geweben, Muskeln, Sehnen, Gelenken oder Nerven. Diese Schmerzen werden von vielen Sensoren im Körper aufgenommen und über das Rückenmark an das Gehirn weitergeleitet. Das Gehirn verarbeitet dann die Informationen und leitet entsprechende Reaktionen ein, um den Schmerz zu lindern. Es gibt viele Möglichkeiten, Schmerzen zu behandeln, zum Beispiel durch Medikamente, Physiotherapie oder alternative Therapien.

Es ist jedoch wichtig, das „Warum?“ für den Schmerz zu identifizieren. Es ist nicht nur eine Frage, ob man Schmerzmittel nimmt, was in vielen Fällen notwendig und sinnvoll ist, sondern auch, dass man versucht, die Ursache des Schmerzes herauszufinden. Man sollte nicht über Monate hinweg einfach nur den Schmerz behandeln, sondern auch nach den Ursachen suchen.

Welche Arten von Schmerz gibt es?

Also, wir haben den akuten Schmerz, der eine lebensnotwendige Schutzfunktion hat. Ursachen können Verletzungen, medizinische Eingriffe oder Operationen sein. Dieses Schmerzempfinden ist wichtig, weil wir dadurch beispielsweise merken, wenn wir auf eine heiße Herdplatte fassen, dass dies gefährlich ist. Ohne Schmerzempfinden würden wir unsere Hand immer wieder auf die Herdplatte legen und hätten irgendwann eine schwer beschädigte Hand.

Wenn akuter Schmerz jedoch über einen längeren Zeitraum anhält und nicht behandelt wird, kann er zu chronischem Schmerz werden, der länger als drei Monate andauert. Chronische Schmerzen brauchen natürlich länger, um zu "heilen", als akute Schmerzen. Der chronische Schmerz hat nicht immer eine körperliche Ursache; es kann auch eine Kombination aus Erfahrungen sein, wie zum Beispiel beim Zahnarztbesuch. Chronische Schmerzen belasten den Körper und den Geist. Bei chronischen Schmerzen ist der seelische und soziale Krankheitsaspekt enorm hoch. Das liegt daran, dass der Schmerz nicht nur lästig ist und quält, sondern auch daran, dass man an manchen Situationen im Leben gar nicht mehr teilnehmen kann, weil die Schmerzen so stark sind. Das ist sehr belastend und schränkt einen enorm ein.

Weitere Formen von Schmerzen, auf die ich jetzt nicht näher eingehe, sind neuropathische Schmerzen, nozizeptive Schmerzen und entzündliche Schmerzen.

Was kann man gegen Schmerzen tun?

Also natürlich, Hausmittel kann man immer anwenden. Ich kann Schmerzmittel nehmen, was völlig legitim ist, weil der Schmerz manchmal einfach ausgeschaltet werden muss. Wenn es in die chronische Richtung geht, ist Schmerztherapie sinnvoll. Wenn der Schmerz eher körperlich ist, kann auch Krafttraining helfen. Ich kann auch Entspannungsübungen einsetzen, weil Schmerz auch Stress für den Körper bedeutet.

Um Schmerz jedoch nachhaltig zu bekämpfen, ist es wichtig, die Ursache zu kennen und zu wissen, woher er kommt. Man sollte keine Scheu haben, zu Ärzt*innen zu gehen, weil es so wichtig ist, dem Schmerz auf den Grund zu gehen. Dauerhafter Schmerz ist Stress für den Körper und schlecht für die Regeneration und das Training. Deshalb, wenn der Schmerz länger andauert, bitte zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen.

 

Und wenn du noch Trainings-Tipps gegen akute Schmerzen im Nacken, in den Füßen oder im Rücken haben möchtest, dann schaut am besten hier vorbei. In dem Blogartikel gehe ich alle Zipperlein mit den passenden akut Übungen durch.

 
 

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